Mitbegründer und Geschäftsführer der Mastertools GmbH
Was ist Cloud Computing?
Ich werde immer wieder gefragt, was Cloud Computing sei. Der Name Cloud (zu deutsch: Wolke) kommt wohl daher, dass in Neztwerk-Diagrammen fremde oder andere Netzwerke in einer Wolke gezeichnet werden.
Heute ist es möglich Infrastruktur (Server, Speicherplatz usw.), Software (z.B. Webmail) oder sogar ganze Plattformen (Infrastruktur und Software kombiniert) zu mieten. Damit ist man viel flexibler wenn mal kurzfristig mehr Leistung benötigt.
Neu ist das alles natürlich nicht. Schon seit es das World Wide Web gibt, ist es üblich, eine Website nicht auf einem eigenen Computer-System, sondern bei einem Hosting-Provider zu speichern. Neu ist lediglich der Überbegriff Cloud dafür.
Wie Sie aus der Tabelle (welche nicht abschliessend ist) entnehmen können, gibt es heute vom einfachen E-Mail bis zum ganzen PC fast alles «aus der Cloud».
Letztendlich ist es wie beim Auto-Kauf: Man sollte die persönlichen Vorlieben, finanziellen Möglichkeiten und die benötigten Leistungen der verschiedenen Modelle vergleichen und daraus das Beste für sich wählen.
Vergleich zwischen
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Klassische Anwendung |
Cloud-Service |
E-Mail (Outlook oder anderes E-Mail Client Programm) | Webmail (z.B. Bluewin, Google Mail) |
Briefe, Kalkulationen, Präsentationen (MS Office, OpenOffice) | Google Docs, Office 365 |
Dateiablage, Netzwerk-Shares, Dokumentverwaltungssysteme | Skydrive, Google Docs, Hosted Sharepoint |
Telefon-Anlage (PBX) | Virtual PBX – virtuelle Telefonzentralen |
Arbeitsplatz Computer | ThinClient und VDI (Virtuelle Desktop Infrastruktur) |
Einige Vorteile von Cloud-Diensten:
- Kurzfristig verfügbar: Wird für ein Projekt eine grosse Rechnerkapazität benötigt, dauert es Wochen, manchmal Monate bis neue Server angeschafft, installiert und konfiguriert sind. Werden die Server virtuell bei einem Cloud Anbieter gemietet stehen diese innert Mintuen oder wenigen Tagen bereit. Sobald das Projekt beendet ist, wird der Mietvertrag einfach gekündigt und die virtuellen Server werden gelöscht. Die angeschafften Server aber stehen nun eventuell nutzlos herum...
- Immer aktuell: Wird eine Software online als Service gemietet statt gekauft, benutzt man immer automatisch eine aktuelle Version. Es ist nicht mehr Sache des Nutzers oder der Informatik-Abteilung ein Upgrade durchzuführen. Diese Aufgabe übernimmt der Dienstleister der die Software vermietet. Der E-Mail Dienst von Google z.B. wird laufend weiterentwickelt. Immer wieder erhält man neue oder geänderte Funktionen.
- Keine Kapitalbindung: Gehen wir mal von einem kleinen Betrieb mit 30 Mitarbeitern aus. Wir benötigen (nebst den Arbeitsstationen) zwei bis drei Server, ein passendes Storage System und die nötigen Programme um alles zu verwalten. Schnell sind die ersten CHF 100'000 weg! Wenn Sie nun die Server als Dienstleistung beziehen, können rund 30% der Investitions-Kosten eingespart werden.
Einige Nachteile der Cloud-Services:
- Datenschutz: Viele der ganz grossen Cloud Anbieter wie Google, Amazon und Microsoft sind amerikanische Firmen. Die Rechte des FBI, der CIA, der NSA und wie sie sonst noch alle heissen gehen sehr, sehr weit.
- Netzwerk Pannen: Egal wie gross, egal wie viel Geld ein Anbieter zur Verfügung hat, es ist und bleibt unmöglich eine 100%ige Uptime zu erreichen. Es gab und wird auch immer wieder Pannen geben. Hier mal die zehn grössten Cloud Pannen bis Anfangs 2011.
- Missverständnisse: Vielfach wird fälschlicherweise angenommen, dass der Anbieter eines virtuellen Servers automatisch für alles die Verantwortung trägt. Wenn ich jedoch einen virtuellen Server mit z. B. Windows 2008 R2 Betriebssystem miete, liegt es an mir, gute Passwörter zu verwenden, einen guten Virenscanner und ständig Updates zu installieren - genau wie wenn der Server physisch bei mir stehen würde.
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